Ein einzigartiges Liedermacher-Programm mit
Zitaten von Franz Kafka, Sophie Scholl, Otto von Bismarck und vielen mehr.
Liederbestenliste Album des Monats Januar 2020
"Lieder, denen eine ganz eigene Kraft und Poesie innewohnt." (Neue Musikzeitung)
"Ein Projekt, das an Originalität sicher seinesgleichen sucht. Lässt die Brieftexte leben, atmen und leuchten." (Akustik Gitarre)
"Brieflieder ist ein leises Album, voller Nachdenklichkeit und uns zugleich daran erinnernd, wie schön es ist Briefe zu schreiben und nachzulesen." (Hans Reul, Liederbestenliste)
"Man hätte nicht geglaubt, wie diese Idee zündete. Eine Sternstunde." (Allgäuer Zeitung)
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Rosa Luxemburg (1871-1919) schrieb aus der Haft an Sophie Liebknecht, die Frau ihres politischen Mitstreiters Karl Liebknecht. Kurz nach ihrer Freilassung wurde sie Opfer eines Meuchelmordes.
Hannah Arendt (1906-1975) und Heinrich Blücher (1899-1970) lernten sich 1936 in Paris kennen, heirateten und flohen vor den Nazis nach Amerika. In ihren Briefen tauschten sich die beiden über Alltägliches und Privates ebenso aus wie über Politik, Philosophie und Kunst.
Sophie Scholl (1921-1943) schrieb ihrem späteren Verlobten, dem Soldaten Fritz Hartnagel, aus Ulm und nach Beginn des Studiums aus München, sowie von BDM-Fahrten, Wanderungen und Skitouren. Nach einer Flugblattaktion der Weißen Rose wurde sie 1943 festgenommen und von den Nazis hingerichtet.
Franz Kafka (1883-1924) verliebte sich 1920 in die junge Journalistin Milena Jesanská, die seinen Text "Der Heizer" ins Tschechische übersetzt hatte. Sie schrieben sich Briefe und trafen sich einmal in Wien.
Als der junge Deichhauptmann Otto von Bismarck (1815-1898) seiner Verlobten Johanna schwungvolle und charmante Briefe schrieb, war seine politische Karriere als „eiserner Kanzler“ noch nicht absehbar. Am Ende umfasste der Briefwechsel 40 Ehejahre.
Der amerikanische Autor F.Sott Fitzgerald und seine Frau Zelda waren das Glamour-Paar der Jazz-Ära in den 20er Jahren. Ende der 30er Jahre schrieb der besorgte Vater an seine pubertierende Tochter.
Oscar Wilde (1854-1900) war Familienvater und ein erfolgreicher Autor, als er 1895 wegen Unzucht mit Männern verurteilt und eingesperrt wurde. Der Vater von Lord Alfred Douglas, Wildes Liebhaber, hatte dies eingeleitet. Gegen Ende der für Wilde desaströsen Haft schrieb er einen langen Brief an Douglas, in dem er unter anderem dessen Verhalten und Wesen kritisiert.
Der junge, mittellose Dichter John Keats (1795-1821) verliebte sich 1819 in die Bürgerstochter Fanny Brawn. Wiederholte Trennungen und seine Krankheit - er starb im Alter von 25 Jahren an Tuberkulose - führten zu Eifersucht und Verzweiflung. Die Briefe wurden nach ihrer Veröffentlichung in der viktorianischen Gesellschaft zum Skandal.
Kurt Tucholsky (1890-1935) war vor den Nazis, die seine Bücher verbrannt hatten, geflohen und schrieb aus dem schwedischen Exil an seine Freundin und Vertraute Hedwig "Nuuna" Müller in die Schweiz. Seine Verbitterung über Nazideutschland ging so weit, dass er – ein politisch engagierter Autor – nicht mehr publizierte. Aufgrund von Magenbeschwerden nahm er Medikamente und starb im Dezember 1935 an einer Überdosis.
Paula Modersohn-Becker (1876-1907) entstammte einer liberalen und weltoffenen Familie und erhielt als Malschülerin Zugang zum Worpsweder Künstlerkreis um Otto Modersohn. Sie schrieb vor allem während mehrerer Studienaufenthalte in Paris an Otto. Kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter starb sie im Alter von 31 Jahren.
Die Volksschriftstellerin Emerenz Meier (1874-1928) emigrierte 1906 wegen der ärmlichen Lebensumstände aus dem Bayerischen Wald nach Chicago. Von dort schrieb sie ihrer Freundin und Förderin Auguste Unertl in die alte Heimat.
Nur drei Monate nach der Verlobung mit der 18 Jahre jüngeren Maria von Wedemeyer wurde der Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) im April 1943 wegen seines aktiven Widerstandes gegen die Nationalsozialisten inhaftiert. Neben kurzen Besuchen waren Briefe die einzige Kontaktmöglichkeit zwischen den Verlobten. Kurz vor Kriegsende wurde Bonhoeffer auf Hitlers persönliche Anweisung hin erhängt.
Die Praxis ist ein Ding für sich
Wilhelm Busch (1832-1908) hatte zwar mit seinen Bildergeschichten großen Erfolg, litt aber darunter, dass er als Kunstmaler und Dichter keine Anerkennung fand. Die niederländische Schriftstellerin Marie Anderson nahm 1875 mit dem Schopenhauerianer Kontakt auf, wollte allerdings nicht mehr als eine platonische Beziehung.
Überall ein Fremder
Albert Einstein (1879-1955) freundete sich während des Ersten Weltkriegs mit dem Physiker-Kollegen Max Born und dessen Frau Hedwig an. In den Briefen nimmt neben persönlichen und gesellschaftspolitischen Themen nimmt vor allem die Beschäftigung mit der Quantenmechanik, mit deren Konsequenzen Einstein nicht einverstanden war, einigen Raum ein.
Paul Celan (1920-1970) und Ingeborg Bachmann hatten Ende der 40er Jahre eine Liebesbeziehung. Sie fühlten sich geistesverwandt, lebten aber nie zusammen.
(die Textfassung mit Originalzitaten darf aus urheberrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden)
Wolfgang Koeppen (1906-1996), einer der wichtigsten Autoren der jungen Bundesrepublik, schrieb seiner 22 Jahre jüngeren, alkoholkranken Frau Marion zwischen 1946 und 1977 hauptsächlich von Reisen.
(die Textfassung mit Originalzitaten darf aus urheberrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden)
Bei Veranstaltungen besteht die Möglichkeit, dass der Autor Alois Prinz mit vielfältigen Hintergründen einen beziehungsreichen Rahmen zum Thema Briefe spannt.